Stabiler Internetzugang für ICE geplant
Wer im Zug unterwegs ist, ist oft nicht erfreut über die Qualität des mobilen Internet-Anschlusses. Das soll jetzt besser werden, bis Jahresende soll es auf den meisten ICE-Strecken eine stabile Verbindung geben. Doch noch bestehen technische Hürden.

Berlin (dpa/red) - Auf den meisten ICE-Strecken der Deutschen Bahn sollen die Fahrgäste bald einen schnellen Interzugang nutzen können. Bahnchef Rüdiger Grube kündigte am Dienstag in Berlin an, dass die technischen Voraussetzungen dazu bis Ende dieses Jahres geschaffen würden. Dann sollen in den ICE-Fernzügen auch bei Tempo 300 so hohe Datenübertragungsraten wie beim Mobilfunkstandard LTE erreicht werden.
Vorerst muss noch extra gezahlt werden
Allerdings müssen Bahnkunden für den Service weiterhin extra zahlen, etwa eine Tagespauschale, einen Minutenpreis oder mit einem anderen Tarif der Deutschen Telekom. Für einen Tagespass bei der Telekom fallen 4,95 Euro an, in vielen Telekom-Tarifen ist die Hotspot-Nutzung aber bereits inbegriffen.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) setzte sich dafür ein, dass "in Zukunft jeder, der einen Fahrschein für den entsprechenden Zug hat, kostenfrei surfen kann". Dies sei aber eine Entscheidung der Bahn, fügte er hinzu. Eigentümerin der Bahn ist der Bund.
Schon 3000 Kilometer für Internetzugang gerüstet
Die ICE-Hauptstrecken, zusammen rund 5200 Kilometer, sind nach Worten von Grube inzwischen für den mobilen Internetempfang ausgerüstet. Dazu hat die Telekom entlang der Strecke Sender installiert, und in den Zügen wurden Verstärker für drahtlose Funknetze eingebaut. Auf 3000 Kilometern stehe der Service zur Verfügung, sagte Grube. Die anderen 2200 Kilometer seien noch im Testbetrieb und würden im Laufe des Jahres hinzugefügt.
Allerdings sei die Bahn "aktuell noch nicht mit der Qualität und der Stabilität im Zug zufrieden. Die Erwartungen unsere Kunden werden hier noch nicht erfüllt", sagte der Bahnchef. Das wisse auch der Partner Deutsche Telekom (www.telekom.de Bei diesem Link handelt es sich um einen Affiliate-Link (Partnerlink), der Nutzer auf Seiten Dritter führt.
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Umrüstung der Züge bis Ende 2014
Von 255 ICE-Zügen im Einsatz haben laut Grube derzeit 200 die nötige Empfangstechnik für schnelles Internet. Die Umrüstung der übrigen Wagen solle bis Ende 2014 "weitgehend abgeschlossen sein". Bis Ende 2015 sollen auch alle 770 Intercity(IC)-Wagen Verstärker der neuen Generation haben. Die IC fahren jedoch auch auf Strecken, an denen keine gesonderten Sendeanlagen stehen.
Bahnhofs-Hotspots werden vernächlässigt
Bei der Ausstattung von Bahnhöfen mit Hotspots fallen die Pläne der Bahn weniger ehrgeizig aus: Von den insgesamt 120 mit Hotspots ausgerüsteten Bahnhöfen sollen nur die 24 größten und meistfrequentierten mit neuer WLAN-Technik ausgestattet werden. Im Februar hat Verkehrsminister Dobrindt noch kritisiert, dass nur 120 von 5600 Bahnhöfen über entsprechende Infrastruktur verfügten.
Bund fordert kostenloses Internet im Zug
Der Bund, und insbesondere Verkehrsminister Dobrindt, will kostenloses Internet in Zügen und auf Bahnhöfen. Es ist keine leichte Aufgabe und die Bahn ringt um technische Lösungen. Man will nichts versprechen, was man nicht halten kann, heißt es.
Langsames DSL manchmal besser als LTE
Wer auf dem Land wohnt, sollte es sich gut überlegen, ob er seinen DSL-Anschluss gegen die Mobilfunktechnik LTE eintauscht, rät die Computerzeitschrift c't. Manchmal ist langsam und stetig besser als schnell gedrosselt.
Kostenlos surfen an 150 Hotspots
Hotspot Bonn: Zu Beginn des neuen Jahres bietet die Stadt Bonn in Kooperation mit der Telekom 30 Minuten Gratis-Surfen täglich. Das Angebot, das vormals nur am Hauptbahn galt, wird nun mit 150 weiteren Spots ausgebaut.
Bald doppelt so viele ICE mit Internet
Die Deutsche Bahn will die Zahl ihrer mit Internetzugang ausgerüsteten ICE-Züge in den kommenden Monaten verdoppeln. Reisende könnten bis Jahresende in 180 ICE-Zügen drahtlos im Internet surfen, teilte die Bahn am Dienstag mit.