EU-Parlament spricht sich für Netzneutralität aus
Das EU-Parlament hat sich für eine Wahrung der Netzneutralität ausgesprochen und geht noch über die Vorschläge der EU-Kommission hinaus. Die endgültige Entscheidung ist das aber noch lange nicht.

Brüssel (dpa/red) - Mit ihrem Votum am Donnerstag in Brüssel gingen die Abgeordneten über Vorschläge der EU-Kommission zur Netzneutralität hinaus. Die Parlamentarier forderten strengere Vorgaben.
Worum geht es?
Dabei geht es um die Frage, ob Internetanbieter bestimmte Datenpakete schneller durchleiten dürfen. Gegner fürchteten, dass damit ein Zwei-Klassen-Netz unterschiedlich schneller Dienste entstehen könnte. Eine Sonderbehandlung für Spezialdienste mit großen Datenmengen wollen die Volksvertreter zwar zulassen, etwa für den Videoabruf im Internet. Dies darf aber Verfügbarkeit und Qualität von anderen Angeboten nicht beeinträchtigen.
EU-Staaten müssen noch zustimmen
Bis zu einer endgültigen Entscheidung dürfte es allerdings noch Monate dauern. Denn das Vorhaben benötigt auch die Zustimmung der EU-Staaten. Im Herbst könnten Verhandlungen zwischen Parlament und Staaten beginnen.
EU-Roaming: Ab 2017 keine Extra-Gebühren mehr
Die Extra-Kosten fürs Roaming sollen im Sommer 2016 noch einmal sinken und ab 2017 grundsätzlich wegfallen, entschieden Vertreter der EU-Staaten und des Europa-Parlaments. Ausnahmen sind aber weiterhin möglich. Auch zur Netzneutralität wurde eine Einigung erzielt.