
Musik-Flatrates im Trend: Musik abonnieren statt kaufen
Die Zeiten, in denen man mit dem Finger auf der Aufnahmetaste des Kassettenrecorders auf den nächsten Lieblingssong gewartet hat, sind lange vorbei. Die Tage, in denen man sich seine Musik im CD-Laden geholt hat, vielleicht noch nicht. Trotzdem geht der Trend zum "Mieten" statt zum Kaufen, auch bei der Musik. Das zeigt sich im Erfolg der zahlreichen Streaming-Dienste, die auch auf dem deutschen Markt zu finden sind.
Auch Internetradios und Software wie Last-fm kann man in den Bereich der Musik-Flatrates zählen, hier soll es aber in erster Linie um Streaming-Angebote gehen!
Wie funktioniert das mit der Musik-Flatrate genau?
Anbieter von Musik-Flatrates verfügen über einen riesigen Katalog an Musiktiteln. Für einen monatlichen Beitrag kann man auf diese zugreifen. Bei den bekannten Größen wie Spotify oder Napster werden die Songs aber nicht heruntergeladen, sondern nur gestreamt. Sie können also mit einer Internetverbindung angehört werden – in begrenztem Umfang auch offline –, gehen aber nicht in den Besitz des Nutzers über. Statt zehn Euro in eine CD zu investieren, zahlt man für eine Musik-Flatrate den gleichen Betrag und hat dafür einen Monat lang Zugriff auf Millionen Songs aus dem Netz. Diese kann man sowohl auf dem PC als auch mit dem Smartphone, Tablet oder weiteren Geräten nutzen.
Die Anbieter zahlen einen Teil der Einkünfte an die Gema, die die Rechte der Musiker vertritt. Die Frage nach den Rechten hatte zuvor länger den Eintritt der Streaming-Dienste in den deutschen Markt behindert, letztlich kam es aber zu einer Einigung, sodass der Kunde die Dienste nun völlig legal nutzen kann.
Die Vorteile von Musik-Flatrates
Die riesige Auswahl an Musiktiteln ist wohl der größte Vorteil einer Streaming-Flatrate. Man kann sich eigene Playlists zusammenstellen, sich Empfehlungen holen und neue Musik kennenlernen. Ein Streaming-Dienst lässt sich mit der eigenen CD-Sammlung in Kombination mit einem Musiksender im Radio vergleichen. Man greift auf einen nahezu unerschöpflichen Fundus an Musik zu, hat dabei aber den Vorteil, Musik ganz nach den eigenen Vorlieben auswählen zu können. Nutzt man die Musik-Flatrate über mehrere Geräte hinweg, hat man quasi immer und überall Zugriff auf seine Medienbibliothek. Die gängigen Musik-Flats können außerdem monatlich gekündigt werden.

Die Grenzen von Musik-Flatrates
Der offensichtlichste Nachteil der heutigen Musik-Flatrates ist, dass man die Titel nur anhören kann, solange das Streaming-Abo läuft. Man kann trotz der Möglichkeit, Musik offline verfügbar zu machen, diese nach Ende des Abos nicht mehr anhören. Die Dateien werden nur als lokale Kopie gespeichert und mit einem Kopierschutz versehen, der verhindern soll, dass man sie vervielfältigt und weitergibt.
Eine weitere, aber kleinere Einschränkung: Man kann für eine Musik-Flatrate zwar mehrere Geräte anmelden, online streamen geht aber oft nur auf einem Gerät. Allenfalls Offline-Musik kann auf mehreren Endgeräten gleichzeitig abgespielt werden. Wer wirklich gleichzeitig live streamen möchte, muss sich einen Familienzugang holen. Dann können bis zu sechs Geräte gleichzeitig bespielt werden.

Viel Datentraffic durch Musik-Flatrates
Ein größeres Problem bei der mobilen Nutzung von Musik-Flatrates ist das begrenzte Datenvolumen der Handytarife. Im Festnetz ist diese Problematik nicht so präsent, es ist aber beispielsweise bei LTE-Tarifen auch denkbar, dass das Datenvolumen bei häufiger Nutzung von Streaming-Diensten knapp wird.
Hört man also viel Musik unterwegs, empfiehlt sich eine entsprechend große Internet-Flatrate oder die Nutzung des Offline-Modus.
In manchen Angeboten wird das von bestimmten Streamingdiensten verbrauchte Datenvolumen nicht auf den Tarif angerechnet. Dieses "Zero Rating", wie von der Telekom und Vodafone eingesetzt, steht jedoch ebenfalls in der Kritik, denn es widerspricht für viele den Grundlagen der Netzneutralität.
Anbieter | Anzahl Titel |
Gratis testen |
Zubuchbar zum Handtarif | Monatlicher Preis |
Familien Zugang |
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40 Mio. | 30 Tage | ab 7,99 Euro | 14,99 Euro | |
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30 Mio. | 90 Tage | 9,99 Euro | 14,99 Euro | |
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40 Mio. | 30 Tage | Vodafone | 9,99 Euro | 14,99 Euro |
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35 Mio. | 30 Tage | 9,99 Euro | 14,99 Euro | |
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40 Mio. | 30 Tage | diverse | ab 7,95 Euro | |
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40 Mio. | 30 Tage | 9,99 Euro | ||
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30 Mio. | 30 Tage | Telekom | 9,99 Euro | 14,99 Euro |
Welche Unterschiede gibt es bei den Streaming-Anbietern?
Die hierzulande angebotenen Musik-Flatrates ähneln sich in vielerlei Hinsicht. Meist kostet der monatliche Einzelzugang um die zehn Euro, ein Familientarif mit bis zu sechs Konten steht für um die 15 Euro bereit. Die Anzahl der angebotenen Titel bewegt sich zwischen 30 und 40 Millionen. Auch die Verwaltung ähnelt sich und ist ganz unkompliziert: In der Regel ist eine kostenlose Testphase möglich und gekündigt wird ganz einfach über das Online-Portal. Die Unterschiede zwischen den Musik-Flatrates liegen im Detail. So bietet beispielsweise Napster einen günstigeren Zugang für jene an, die auf die mobile Nutzung verzichten. Bei Spotify und Deezer gibt es werbefinanzierte und funktionstechnisch abgespeckte Basis-Zugänge, die kostenlos sind.
Auch im Funktionsumfang beispielsweise der Offline-Modi oder in der Anzahl der Geräte, die auf ein Konto angemeldet werden können, gibt es Unterschiede. Wer Wert auf Support legt, sollte vor der Buchung prüfen, ob entsprechende Möglichkeiten per Mail oder Telefon bestehen. Eine genauere Prüfung des Angebots ist auch für alle anzuraten, die die Musik-Flatrate auf Smart-TVs oder Spielkonsolen nutzen möchten oder auf einen Smartphone, das nicht mit einem der gängigen Betriebssysteme läuft.
Handytarife mit Musik-Flatrate
Bei mehreren Mobilfunk-Anbietern sind Musik-Flatrates schon im Handytarif mit drin. Bei anderen kann man den Zugang über den Mobilfunker hinzubuchen. So kooperiert Vodafone beispielsweise mit Deezer, die Telekom mit Spotify und O2 sowie einige weitere Anbieter wie hellomobil und Aldi mit Napster. Vergünstigungen gibt es zum Teil: Aldi bietet die Napster-Flat günstiger an als Napster selbst, bei Vodafone gibt es in bestimmten Tarifen einen Nachlass, wenn man den Familienzugang bucht.