Kabelfernsehen eröffnet neue Möglichkeiten
Kabelfernsehen gab und gibt es in zwei Arten: analog oder digital. Für den Endverbraucher änderte sich durch das analoge Kabelfernsehen im Vergleich zum Empfang über Antenne wenig, lediglich die Zahl der empfangbaren Kanäle stieg durch die Einführung der sogenannten Sonderkanäle an. Indes ist die Digitalisierung des Kabelnetzes in vollem Gange; die meisten Anschlüsse sind schon umgestellt.
Im Rahmen des gegenwärtigen Ausbaus des digitalen Angebots steigen nun auch die Möglichkeiten der Nutzung des Kabelnetzes, so etwa die Möglichkeit, über den Kabelanschluss auch Internet und Telefon zu empfangen. Mit dem Kabelfernsehen ist all dies aus einer Hand möglich.
Kabelfernsehen: Das Angebot

Die Netze wurden in den letzten Jahren schrittweise ausgebaut, durch die Einführung von digitalen Zusatzdiensten und die schrittweise Umstellung auch der Bildübertragung auf digitale Verfahren. So wird nach und nach das analoge Verfahren im Kabelfernsehen durch das digitale ersetzt. Gleichzeitig entwickelt sich im digitalen Bereich mit DVB-T, dem digitalen terrestrischen Fernsehen, eine Alternative zum Kabelfernsehen, welche die Kabelanbieter dazu zwingt, ihre Angebote verstärkt zu digitalisieren und attraktiver zu gestalten.
Die Kabelanbieter schnüren die neuen Angebote und Programme meist zu Programmpaketen, welche vom Kunden gebucht werden können. Immer beliebter werden Angebote, die Telefon und Internetanschluss beinhalten.
Der Empfang von Kabelfernsehen
Der Empfang von Kabelfernsehen setzt einen sogenannten Digital-Receiver, in der Regel eine Set-Top-Box genannt, voraus. Teilweise wird dieser Receiver von den Kabelanbietern mitgeliefert, man kann ihn aber auch selber kaufen. Des Weiteren verschlüsseln manche Kabelanbieter ihre Programme und verlangen die Nutzung einer sogenannten Smartcard zur Dekodierung. Auch für Bezahlfernsehen wie Sky wird eine Decoder-Karte benötigt.
Meist bieten die Kabelinternet-Anbieter auch verschiedene Festplatten-Rekorder an, die entweder gekauft oder gemietet werden können. Neben dem normalen Fernseh-Empfang bieten diese Festplatten-Rekorder weitere interessante Features. So kann man beispielsweise seine Lieblingssendungen aufzeichnen oder über die sogenannte Time-Shift-Funktion, das laufende Programm pausieren, Szenen zurückspulen und wiederholen.
Wohnort entscheidet über TV-Angebot
Wer sich für einen Kabelanschluss entscheidet hat bei der Wahl des Anbieters keine große Entscheidungsfreiheit - denn das hängt maßgeblich vom eignen Wohnort ab. Grund: Der Vertrieb von Kabelfernsehen erfolgt hauptsächlich über wenige große Anbieter, die sich den Markt nach Bundesländern teilen.

Das Kabelfernsehen für Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen wurde lange Jahre vom Kabelanbieter Unitymedia gestellt, der im Sommer 2019 von Vodafone Kabel Deutschland übernommen wurde. Seitdem kann Vodafone in allen 16 Bundesländern Kabelprodukte anbieten. Die Vermarktung der Marke Unitymedia hatte Vodafone Mitte Februar 2020 eingestellt. In vielen Regionen sind außerdem die Angebote von PŸUR, dem nach dem Verschwinden von Unitymedia zweitgrößten deutschen Kabelnetzbetreiber, erhältlich.
Weitere, kleinere Anbieter sind beispielsweise M-Net und NetCologne. Diese regionalen Anbieter sind jedoch nur in Teilen Deutschlands erhältlich. Mit einer Verfügbarkeitsabfrage lässt sich einfach klären, welcher Anbieter am eigenen Wohnort genutzt werden kann. Sollte kein Anschluss ans Kabelnetz vorhanden sein, lohnt sich ein Neuanschluss allerdings kaum, denn das wäre mit hohen Kosten verbunden. Hier sollte man sich besser nach anderen Alternativen umsehen. So gibt es etwa auch Angebote für Triple Play von verschiedenen DSL-Providern.