Von DSL bis TV-Kabel: Breitband-Technologien im Überblick
Unter "Breitband" fasst man schnelle Internetzugänge mit einer hohen Datenübertragungsrate zusammen. Da es diesbezüglich verschiedene Techniken gibt, dient "Breitband" als Sammelbegriff. Demgegenüber wird der Internetzugang via Analog- oder ISDN-Modem als "Schmalband" bezeichnet. Man kann sich das sehr gut bildlich vor Augen halten: Schmalband ermöglicht einen nur geringen Datendurchsatz (das Surfen im Internet ist folglich langsam), Breitband hingegen einen umfangreichen Datendurchsatz (das Surfen im Internet ist schnell).
Wozu braucht man Breitband?
Breitbandzugänge sind seit Anfang 2000 stark im Kommen. Der Markt für Breitband-Internet gilt noch immer als Wachstumsmarkt, obwohl immer mehr Haushalte mit einem schnellen Internetzugang online gehen. Das ist freilich verständlich, denn ein schneller Internetzugang macht das Netz komfortabel. Shopping, Webcam-Chat, E-Mails versenden, Videos anschauen, Musik herunterladen, Fotos hochladen - all das geht mit einem breitbandigem Internetanschluss ruckzuck.
So schnell ist Breitband

Breitbandzugänge in Deutschland sind unterschiedlich schnell und wo genau Breitband anfängt, darüber ist man sich nicht immer einig. Es gibt das so genannte "DSL light" von der Telekom (vorher "T-Home"), welches Surfen mit 384 kbit/s ermöglicht - das ist immerhin sechs Mal schneller als mit ISDN, das eine Geschwindigkeit von 64 kbit/s mitbringt. Als "Breitband" kann man das freilich nicht bezeichnen.
Darauf aufbauend sind DSL-Geschwindigkeiten von bis zu sechs, acht oder 16 Mbit/s die Regel, wenngleich diese Geschwindigkeiten nicht immer erreicht werden. Über VDSL und Vectoring-Technologie sind auch 50 oder 100 Mbit/s drin. Auch die Kabelanbieter, etwa Vodafone Kabel Deutschland und PŸUR, gehen in Sachen Geschwindigkeit voran - hier sind bis zu 500 Mbit/s und mehr problemlos möglich.
Das Ende der Fahnenstange ist damit übrigens noch nicht erreicht, man kann auch noch schnellere Zugänge über Glasfaser oder LTE buchen! Außerdem wird natürlich daran gearbeitet, die Technologien noch weiter voranzutreiben.
Breitband wird unterschiedlich realisiert
In Deutschland unterscheidet man grundsätzlich zwischen fünf Breitband-Formen. Als da wären:
-
Internetzugang per DSL (ADSL, SDSL, VDSL)
Beim DSL wird der Internetzugang über die bestehende Telefonleitung realisiert. DSL kann daher im Prinzip überall dort genutzt werden, wo ein analoger oder ISDN-Telefonanschluss verfügbar ist. In Ballungsräumen und Städten ist die Verfügbarkeit weitgehend flächendeckend gegeben, Versorgungslücken gibt es vor allem im ländlichen Raum.
-
Internetzugang via Glasfaser
Bei Glasfaser-Anschlüsse setzt man auf dünne Fasern, die aus geschmolzenem Quarzglas hergestellt werden. Diese Glasfasern können Signale deutlich schneller und verlustärmer übertragen als Kupferkabel. So sind Datenraten von bis zu 1 Gbit/s im Downstream und 500 Mbit/s im Upstream möglich.
Weitere Infos zu Glasfaser (auch FTTH oder Fibre To The Home)
-
Internetzugang per TV-Kabel
Für das Breitbandinternet über Kabel werden üblicherweise die bestehenden TV-Kabelnetze genutzt. Diese sind um einiges leistungsfähiger als normale DSL-Anschlüsse und meist auch weniger Störanfällig. Datenraten von bis zu 1 Gbit/s im Downstream und 50 Mbit/s im Upstream sind inzwischen übers Kabel-Internet möglich.
-
Internetzugang via Mobilfunk (LTE)
Mit dem Mobilfunkstandard der vierten Generation - LTE (kurz für Long Term Evolution) - sind zur Zeit Datenraten von 1 Gbit/s im Downstream und 50 MBit/s im Upstream möglich. Zukünftig sollen sogar noch höhere Datenraten erreicht werden. Für LTE werden verschiedene Frequenzbereiche genutzt. Damit kann LTE nicht nur für den mobilen Internetzugang von unterwegs genutzt werden, sondern dient auch als stationärer Breitbandanschluss für Zuhause. Letzteres kommt insbesondere im ländlichen Raum zum Einsatz.
-
Internetzugang via Satellit
Beim Satelliten-Internet wird der Breitbandzugang über einen geostationären Satelliten bereit gestellt. Die Technologie kann nahezu in allen Gebieten in Detschland genutzt werden, allerdings sind die Kosten fürs Satelliten-Internet meist etwas höher als bei anderen Technologien. Es werden Übertragungsraten von bis zu 50 Mbit/s im Download erreicht.
Vor- und Nachteile der Breitband-Technologien
Der am weitesten verbreitete Breitband-Internetzugang in Deutschland ist DSL. Die Verfügbarkeit ist hoch, meist hat man auch die Wahl zwischen mehreren Anbietern. Ein Nachteil ist die abnehmende Geschwindigkeit mit steigender Entfernung zur Vermittlungsstelle.
Gleichzeitig erfreut sich Kabel-Internet wachsender Beliebtheit . Der Kabelanschluss liefert schnellen und konstanten Internet-Speed, das Kabelnetz muss jedoch für die Internetfunktionalität modernisiert werden. Das aber geht nur schrittweise und erfordert hohe Investitionen. Meist ist zudem nur ein Kabelanbieter an einem Ort präsent.
UMTS galt schon Anfang des Jahrtausends als neuer Heilsbringer, bis sich die Technik aber durchsetzte, vergingen einige Jahre. Dank der beliebten Surfsticks, die einfach mit einer SIM-Karte bestückt und in die USB-Buchse des Laptops angeschlossen werden, startete mobiles Breitband seinen Siegeszug. Mit UMTS kann man schon mit bis zu 7,2 Mbit/s im Internet surfen, über Erweiterungen HSPA+) mit über 40 Mbit/s. Der Nachfolge-Standard LTE ermöglicht Geschwindigkeiten von 100 Mbit/s und mehr.
Internet via Satellit ist eine Möglichkeit, Breitband ins Haus zu bekommen - aber diese Möglichkeit ist vergleichsweise aufwändig und teuer. Unterscheiden muss man zwischen 1-Weg- und 2-Wege-Satellitenverbindung. Der Satellit kann bei Ersterem die Daten nur empfangen (Rückkanal), nicht aber senden. Dafür benötigt man zusätzlich einen Hin-Kanal.