Ausdauernde Handyakkus: Darauf sollte man achten
Es passiert meist ausgerechnet im unpassendsten Moment: Der Handyakku macht schlapp und das Smartphone schaltet sich aus. Ohne den Energiespender läuft nichts bei den Mobiltelefonen, die nicht nur zum Telefonieren, sondern vor allem auch zum Surfen, Chatten, für Online-Games oder zum Streamen von Videos und Musik genutzt werden. Je nach Verwendung der Handys sowie durch im Hintergrund laufende Apps, immer mehr Technik-Features etwa der Smartphone-Kamera und durch leistungsfähige Prozessoren geht die Ladung des Handyakkus schnell zur Neige. Benötigt wird also ein möglichst starker Akku. Welche Smartphone-Akkus sind aber besonders ausdauernd und was muss man im Umgang mit der mobilen Energiequelle beachten?
So wird die Akkuleistung angegeben
Die Leistungskapazität eines Akkus geben die Smartphone-Hersteller in der Regel in Milliamperestunden (mAh) an. Besonders energiestarke Mobiltelefone warten mit Werten von rund 5.000 mAh auf. Der Großteil der Handyakkus verfügt dagegen meist über Werte zwischen rund 2000 und 3.000 mAh. Das Samsung Galaxy S9 hat beispielsweise einen fest verbauten Akku mit 3.000 mAh, im Galaxy S9 Plus mit größerem Display findet sich ein 3.500-mAh-Akku. Grob kann man sagen, dass die Laufzeit eines Akkus umso höher liegt, je größer der mAh-Wert ist. Apple hingegen verbaut in seinen iPhones meist weniger starke Akkus mit rund 2.000 mAh. Da Smartphone und iOS-Betriebssystem perfekt aufeinander abgestimmt und optimiert sind, ist der Energieverbauch geringer.
Smartphones mit langen Betriebszeiten
Welche Handys bieten lange Betriebszeiten von mehr als einem Tag? Zu den ausdauerndsten Geräten mit entsprechend guter Akkuleistung zählen nicht die Top-Modelle von führenden Herstellern wie Samsung oder Apple. Stattdessen bietet beispielsweise das Lenovo P2 eine Betriebszeit von rund 78 Stunden. Das ZTE Nubia N1 schafft es auf 60 Stunden, das Motorola Moto Z Play lässt sich etwa 50 Stunden und somit gut zwei Tage ohne Aufladung nutzen.
In den technischen Daten eines Smartphones, die etwa auf der Webseite des Herstellers zu finden sind, sollte vor einem Handy-Kauf der Blick nicht nur auf die Akkuleistung, sondern auch auf die Gesprächszeit sowie die Standby-Zeit gerichtet werden. Die Zeiten für die aktive Nutzung bzw. für die Einsatzbereitschaft im Standby-Modus werden in der Regel in Stunden angegeben. Eine Standby-Zeit von 320 Stunden bedeutet beispielsweise eine Einsatzfähigkeit von gut 13 Tagen. Die angegebene Stundenzahl muss lediglich durch 24 geteilt werden, um auf Tage umzurechnen. Einige Smartphones schaffen selbst Standby-Zeiten von über 1.000 Stunden, sind also über 41 Tage einsatzbereit ohne erneute Aufladung. Unsere Tabelle listet Smartphones mit den besten Werte für Betriebszeit und Standby-Zeit auf.
Längere Akkulaufzeit dank Energiesparmodus
Die mobilen Betriebssysteme verfügen über einen Energiesparmodus, der eine sparsamere Akkunutzung erlaubt. Die Bildschirmhelligkeit wird beispielsweise entsprechend verringert und die CPU-Nutzung eingeschränkt. Auch der Verzicht auf die Standortpositionierung per GPS hilft Energie zu sparen. Bei Android-Smartphones lässt sich dies beispielsweise in den Einstellungen unter "Standort" => "Modus" einstellen. Dort sollte der Modus "Akku sparen" gewählt werden. Statt per GPS wird der Standort durch Verwendung von WLAN, Bluetooth und des Mobilfunknetzes bestimmt. Zudem lassen sich manuell besonders energiefressende Apps deaktivieren. Generell sollte man darauf achten, dass Dienste wie GPS, WLAN oder Bluetooth deaktiviert werden, wenn sie gerade nicht benötigt werden. Dies hilft Energie zu sparen. Zudem lassen sich mit Hilfe von entsprechenden Apps zum Senken des Energieverbrauchs die Stromfresser auf dem Smartphone identifizieren.
Sollte unterwegs der Akku trotz aller Energiesparmaßnahmen dennoch schwächeln, so bietet sich die Mitnahme einer kompakten Powerbank als Ersatz-Energiespender an. Eine voll aufgeladene Powerbank lässt sich leicht in der Hosentasche verstauen. Modelle mit einer Leistung von rund 5.000 mAh sind bereits recht preisgünstig erhältlich und können ein Smartphone komplett wiederaufladen.

Akkus können sich im Betrieb erwärmen
Handyakkus sind nicht ganz ungefährlich: Was etwa mit Hochleistungsakkus passieren kann, zeigte das Samsung-Debakel mit explodierenden Modellen des Galaxy Note 7 und einem Rückruf des Smartphones. Aber auch bei einem durchschnittlichen Mobiltelefon lässt sich eine Erwärmung des Akkus bei intensiver Nutzung oder beim Ladevorgang feststellen. Ganz allgemein sollten Akkus keinen extremen Temperaturen ausgesetzt werden. So ist es beispielsweise keine gute Idee, das Smartphone in der prallen Sommersonne liegen zu lassen. Im Winter wiederum sind Temperaturen unter dem Gefrierpunkt nicht förderlich für die Ausdauer des Handyakkus.

Handynutzung beeinflusst Akkulaufzeit
Allerdings hängt die Akkulaufzeit von verschiedenen Faktoren ab. Wird ein großes Smartphones-Display genutzt, sollte auch ein etwas stärkerer Akku verwendet werden, da der Energieverbrauch meist entsprechend höher ist. Zudem hat auch die individuelle Nutzung des Smartphones Einfluss auf die Laufzeit des Handyakkus. Werden häufig energieintensive Anwendungen wie beispielsweise Online-Games oder Videostreaming genutzt, geht der Energiespeicher ebenfalls schneller zur Neige. Auch das verwendete Netz ist von Belang: Bei Einsatz im 2G-Netz hält der Akku länger als im 3G- oder 4G-Netz. Auch das ständige Einschalten von WLAN, Bluetooth oder GPS frisst Strom.

Das Laden des Handyakkus: Schnellladefunktion und Induktion
Das Laden des Akkus kann je nach Modell mehrere Stunden dauern. Immer mehr aktuelle Handys verfügen jedoch über eine Schnelllade-Funktion, mit der sich ein Großteil des Akkus in relativ kurzer Zeit wieder aufladen lässt. Beachtet werden sollte auch, ob das Smartphones das induktive Laden des Handyakkus unterstützt. Bei der induktiven Aufladung, die kabellos erfolgt, muss das Handy lediglich auf eine entsprechende Ladefläche gelegt werden. Der Strom wird quasi über die Luft übertragen.

Akkus häufig fest verbaut
Da die Smartphones zwar zunehmend größere Displays bieten, aber im Laufe der Jahre auch immer flacher wurden, müssen auch die Akkus platzsparend und kompakt sein. Vielfach sind die Handyakkus fest verbaut und können vom Nutzer nicht selbst gewechselt werden. Hat die Lebenszeit des Akkus das Ende erreicht, muss die mobile Energiequelle beim Fachhändler ausgetauscht werden. Wer den Akku lieber selbst wechselt, sollte beim Smartphone-Kauf darauf achten, dass der Akku nicht fest verbaut wurde. Ein eigenständiger Austausch ist dann schnell erledigt.